Aktuelles: Gemeinde Altlußheim

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Neujahrsempfang der Gemeinde - Rückblick und Vorschau

Artikel vom 11.01.2024

Empfang erfährt großen Zuspruch aus der Bevölkerung

Bankenschließung, Ölverschmutzung, Übernahme von Kindergärten in kommunale Trägerschaft – das vergangene Jahr war randvoll mit „Unverhofftem“, wie es Bürgermeister Uwe Grempels auf den Punkt brachte. Weshalb er die Besucher des Neujahrsempfangs in der Rheinfrankenhalle vorsorglich bat, sich vor seiner Rede zu setzen – „es wird länger“ – und sie zugleich mit dem Wort begrüßte, das an diesem Abend am häufigsten zu hören war: „Danke“.

Grempels dankte vorab den zahlreichen Besuchern, die ihm ihre Zeit schenkten – im Laufe seines Jahresrückblicks sollte er noch öfter die Gelegenheit zum Danken haben. Was mehr als nur angebracht war, denn zum einen war es ein Dank aus voller Überzeugung, keine Floskel, zum anderen machte Grempels damit deutlich, dass die zahlreichen Herausforderungen des Jahres nur innerhalb einer funktionierenden Gemeinschaft hatten bewältigt werden können. Und, das unterstrich er deutlich an diesem Abend, in der Gemeinde am Rheinbogen funktioniert das Miteinander.

Zahlreiche Ehrengäste hieß Grempels zu dem Empfang in der schmucken Halle, in der sich örtliche Vereine und Parteien mit ihren Anliegen präsentierten, willkommen. Unter ihnen der Bundestagsabgeordnete Olav Gutting, Vertreter der Banken, von Wirtschaft und Kirchen, Gemeinde- und Kreisräte sowie die Bürgermeister der Verwaltungsgemeinschaft.

Sein besonderer Gruß galt seinem Neulußheimer Kollegen Gunther Hoffmann, der letztmals in seiner Eigenschaft als Bürgermeister an dem Empfang teilnahm, im Sommer nimmt er seinen Abschied. Grempels nutzte den Rahmen des Empfangs, um ihm für die kollegiale Zusammenarbeit der vergangenen sechs Jahre, solange ist Grempels im Amt, zu danken. Er hatte einige Beispiele parat, wie schnell, unbürokratisch und unkompliziert ihm der Neulußheimer Kollege zur Seite stand, wenn Not am Manne war. Beispielsweise als Hoffmann einmal dem Altlußheimer Rathaus bei einem Personalengpass aushalf – ohne die Kosten für mehrere Wochen in Rechnung zu stellen.

Alle Bilder: Gans

Grempels begann seinen Rückblick auf 2023 mit zwei Nachrichten aus dem Spätjahr, einer erfreulichen und einer weniger schönen. Womit er die angekündigte Schließung der Volksbankfiliale meinte, die für ihn „falsch und nicht nachvollziehbar ist“. Immerhin würden die Geldautomaten und Kontoauszugsdrucker in der Gemeinde bleiben.

Erfreulich hingegen ist, dass zum Ende des Jahres ein „lang ersehntes Projekt“ realisiert wurde. Die Evangelischen Heimstiftung wird in der Gemeinde, beim Kindergarten Sonnenschein, ein Alten- und Pflegeheim mit 45 Plätzen errichten.

Besonders stolz ist Grempels darüber, dass es innerhalb der Gemeinde möglich ist, die in den Ort kommenden Flüchtlinge in privaten Wohnräumen dezentral unterzubringen. 59 Menschen kamen im vergangenen Jahr neu hinzu, mittlerweile leben in der Gemeinde „123 Personen aus mindestens zehn Nationen“, so der Bürgermeister. Für das laufende Jahr rechnet er noch mit der Unterbringung von zehn Geflüchteten – 24 sind schon in die Gemeinde gekommen – die er gleichfalls „mit Unterstützung der Bevölkerung“ im Ort unterbringen möchte. Weshalb die Gemeinde auf den Bau einer Containeranlage habe verzichten können.

Ins Stocken geriet im vergangenen Jahr die Erweiterung der Albert-Schweitzer-Schule, für die samt Anbau sechs Millionen Euro veranschlagt sind. Hauptgrund hierfür war die Heizungs- und Lüftungsanlage, merkte Grempels an. Vor dem Hintergrund der Energie- und Klimakrise habe man sich dazu entschieden, die Gasheizung durch eine Wärmepumpe zu ersetzen.

Bei dem nicht gerade kleinen Schulkomplex wäre die Dimensionierung der Pumpe groß ausgefallen und laut geworden – über 90 Dezibel. Weshalb sich der Rat dazu entschieden habe, die Mehrkosten von 170 000 Euro zu stemmen und eine Wasser-Wärmepumpe zu installieren, samt der erforderlichen Brunnenbohrungen.

Auch beim geplanten Bau der Sport- und Freizeitfläche nördlich der Rheinfrankenhalle sei es zu Verzögerungen gekommen, so Grempels. Eine Ausschreibung musste aufgehoben werden, das einzige Angebot sei weit über der Kostenberechnung gewesen. Dennoch, das Projekt werde unverändert weiterverfolgt. Und auch die geplante Pumptrackanlage werde kommen, verkündete Grempels und verwies stolz auf die eingegangenen Spenden in Höhe von fast 30 000 Euro. Womit die anvisierte Spendensumme von 20 000 Euro weit übertroffen wurde.

Alle Bilder: Gans

Der Bürgermeister hofft, das Projekt bis Ende September realisieren zu können. Bei einem anderen Thema fehlt ihm ein zeitlicher Horizont – beim Ausbau des Glasfasernetzes durch die Deutsche Glasfaser. Zwar waren die Kabel schon im März verlegt, doch dann herrschte Stillstand, der Hauptverteiler kann nicht in Betrieb gehen und damit ist der Start des schnellen Internets nicht absehbar.

Voran gingen die Arbeiten am barrierefreien Ausbau der Haltestellen und beim Zweckverband, wo die Hauptdruckleitung zum Klärwerk erneuert wird. In diesem Jahr, hofft Grempels, werden der Gerätetransportwagen und das Mehrzweckboot für die Feuerwehr geliefert, die neuen E-Fahrzeuge für den Bauhof sind schon vor Ort. Und nicht zuletzt dank der neuen Klimaschutzmanagerin Carina Hambsch sei die Gemeinde beim Klimaschutz auf einem sehr guten Weg.

Ausführlich streifte Grempels die Verzögerungen beim Bau der zwei Kriegbachbrücken, die erst im Februar beendet werden konnten. Erfreulich für die Gemeinde – die geschätzten Baukosten von einer Million Euro wurden deutlich unterschritten und vom Regierungspräsidium gab es einen Zuschuss von 562 000, sodass die Gemeinde einen Eigenanteil von 180 000 zu stemmen hat.

Allerdings konnten während des Brückenbaus keine Fahrzeug zum Blausee, weshalb sich die Erneuerung der Sanitäranlagen im Eingangsbereich der Freizeitanlage verzögerte. Und als sie endlich nutzbar war, da kam in Form einer alten Dose eine Umweltkatastrophe über die Gemeinde.

Grempels skizzierte die Vorgänge, die vom Beginn der Ölpest bis zu deren Ende führten und nahm für die Zukunft drei wichtige Erfahrungen mit: Die Feuerwehr ist technisch gut ausgestattet, sie verfügt über entsprechend ausgebildete und vernetzte Mitglieder und, besonders wichtig für ihn: „Die Männer und Frauen der Feuerwehr sind immer da, wenn wir sie brauchen. Diese Verlässlichkeit möchte ich nicht missen.“

Zum Schluss kam Grempels auf das wohl gravierendste Thema des vergangenen Jahres zu sprechen – die Übernahme der evangelischen Kindergärten in die Trägerschaft der Gemeinde. Ausgelöst durch einen großen Personalmangel – „die Vereinbarkeit von Familie und Beruf war nicht mehr gewährleistet“ – entschloss sich die Gemeinde, mit der Übernahme einen Neuanfang zu wagen.

Ein Projekt, so Grempels, das in knapp vier Monaten über die Bühne ging, wundert er sich noch heute über das eingeschlagene Tempo. Doch der Neuanfang wäre nicht geglückt ohne die Zusammenarbeit von evangelischer Kirchengemeinde, politischer Gemeinde, Erzieherinnen und Eltern, dankte der Bürgermeister allen Beteiligten und nicht zuletzt seiner Verwaltung, die ein enormes Arbeitspensum zu stemmen hatte. Innerhalb von zwei Monaten wurden 14 Erzieherinnen neu eingestellt, die Zahl der Beschäftigten in der Verwaltung stieg um 54 auf 127 Personen.

Nun konzentrierte sich die Aufmerksamkeit auf die anstehenden Kommunal- und Europawahlen, rief Grempels dazu auf, sich aktiv in das politische Geschehen einzubringen, die Demokratie zu stärken.

Zum Schluss des vom Musikverein Altlußheim perfekt umrahmten Empfangs ehrte Bürgermeister Grempels zwei Blutspender: Jens Askani und Katrin Papazoglou, die sich mit fairer Schokolade und Spätburgunder stärken können.