Dreck-weg-Tag: Viel Engagement für ein sauberes Dorf
Am Samstag hatte die Gemeindeverwaltung zum jährlichen Dreck-weg-Tag aufgerufen. Mehr als 130 Bürgerinnen und Bürger hatten sich eingefunden, darunter knapp 30 Kinder und Jugendliche. Sarah Babajic und Judith Kreitz von der Gemeinde hatten die Gebietsaufteilung vorgenommen und teilten den Gruppen die Sammelgebiete zu. Neben den örtlichen Grünanlagen und der Kirschenstraße wurde vor allem am Wagbachhäusel und am Silzsee nach Müll geschaut. Die Rheinpromenade war ebenso auf der Liste wie das Monsterloch und die Gemarkung rund um den Rewe-Markt in Neulußheim, welches zu Altlußheim gehört. Die Feldwege wurden abgeschritten und es fand sich allerhand. Nicht wirklich große Gegenstände, ausser vielleicht einem inzwischen braun gewordenen Weihnachtsbaum. Irgendjemand hat beim Spaziergang seine Unterhose verloren, das wurde von den Sammlern amüsiert zur Kenntnis genommen. Alte Blumentöpfe fanden sich ebenso wie eine Art Förderband aus Gummi. „Ein riesiges Teil, keine Ahnung wie das zwischen die Bäume am Rhein gelangte“, wunderte sich Charlotte Jung-Cron, die zusammen mit Rebecca Staender von der ökumenischen Kinderkirche wie jedes Jahr mit dabei waren. Auch vom Asylkreis hatten sich Männer und Frauen beteiligt. Aber, so berichteten mehrere Sammler, es waren eher Unmengen von Flaschen zu finden. Glas, Plastik und sogenannte „Flachmänner“ füllten die Müllsäcke. Vom Bauhof waren alle mit Zangen ausgestattet worden und nach drei Stunden waren sich alle einig – es ist wieder viel sauberer rund um Altlußheim. Einen spektakulären Fund machten Emma und Simon Oberst, die mit Vater Georg am Rhein unterwegs waren. Nichts Geringeres als eine geheimnisvolle Flaschenpost hatten sie gefunden. Zurück auf dem Platz zwischen Bürgerhaus und Feuerwehr konnten die beiden es kaum erwarten, die Flaschenpost zu öffnen. Zwei Briefe befanden sich darin, beide trocken und gut lesbar. Auch ein Minifläschchen fand sich in der Halbliterflasche. Verziert war alles mit Glitzerband und Muscheln. Im Brief stand, dass eine Leonie und eine Samira die Flaschenpost in der Nähe von Durmersheim in den Rhein geworfen hatten. Der Finder solle sich doch bitte melden. Es waren zwei Handynummern angegeben. Bürgermeister Uwe Grempels war selbst vom Abenteuer fasziniert und rief sogleich eine der Nummern an. Die Überraschung auf der anderen Seite war groß, als Leonies Mutter am Telefon war und erstaunt zuhörte, was der Altlußheimer Bürgermeister ihr berichtete. Es ist wohl schon eine ganze Weile her, dass die beiden die Flaschenpost gebastelt hatten und die ihren Weg bis nach Altlußheim unbeschadet überstanden hatte. Emma und Simon freuten sich jedenfalls, dass die Flaschenpost „echt“ war. Für alle Teilnehmer gab es noch ein Vesper und reichlich Getränke. Das Wetter hatte auch gepasst und gegen die Mittagszeit konnten alle auf einen erfolgreichen Dreck-weg-Tag blicken. mb