Partnergemeinde: Gemeinde Altlußheim

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Partnergemeinde Gersdorf

Im Oktober 1990 besuchte der Altlußheimer Gemeinderat erstmals den Gemeinderat der Gemeinde Gersdorf, um Gespräche über eine deutsch-deutsche Städtepartnerschaft einzuleiten. Das 1. Treffen war sehr herzlich und der berühmte "Funke" sprang sofort über, so dass die Unterzeichnung des Partnerschaftsvertrages als formaler Akt am 18. April 1991 im Bürgersaal des Altlußheimer Rathauses die logische Folge war.

In der Gemeinde Gersdorf im Chemnitzer Land leben auf einer Fäche von 9,7 km² am Fuße des Erzgebirges ca. 3.800 Einwohner.

Geschichte

1169: offizielles Gründungsjahr von Gersdorf, erste Siedler zogen in das Tal des Hegebachs. Der Siedlungsunternehmer (Lokator), der die fränkischen Siedler in das Hegebachtal brachte, hieß Gerhard oder Gerfried. Wer sich hinter dieser Person verbarg, ist nicht überliefert. Vielleicht war er ein Ritter vom niederen Adel oder auch ein Burgmanne der neuen Herrschaft von Glauchau, Waldenburg oder Lichtenstein.

1320: Die Kirche zu Gerfisdorf (Gersdorf) wird erstmals in den Naumburger Bistums-Matrikeln erwähnt, muss demnach also bereits einige Jahrzehnte vorher gebaut worden sein.

Um 1840: Gündung von ersten Textilfabriken

Ende 19. Jahrhundert: Gersdorf blüht auf durch Steinkohlebergbau, der bis 1945 einen bedeutenden industriellen Aufschwung brachte. Die Einwohnerzahl wuchs in dieser Zeit auf über 9.000. Heute erinnern Bergbaulehrpfade an die Schächte "Teutonia", "Pluto", "Merkur" und "Kaisergrube".

1880: Gründung der Glückauf-Brauerei. Angefangen mit 3.000 Hektoliter obergärigem Bier stieg die Produktion nach der Modernisierung der Anlagen stetig an. 1903 waren es bereits 8.000, 1925 15.000 und 1999 55.000 Hektoliter Bier in sieben Sorten, die nach dem deutschen Reinheitsgebot gebraut werden.

Neuere Entwicklung

In den vergangenen Jahren hat sich Gersdorf zu einer attraktiven Wohngemeinde mit sehr guter Infrastruktur entwickelt. Der nächste Bahnhof befindet sich zwar in Hohenstein-Ernstthal, aber es gibt einen regelmäßigen Busverkehr in die Nachbargemeinde. Dieser löste 1960 die elektrische Überlandbahn ab; eine Erinnerungsstätte gibt es heute in der Mitte von Gersdorf.

Im Laufe der letzten Jahre entstanden zahlreiche Eigenheime in Wohnbaugebieten bzw. an Einzelstandorten.
Altbausubstanz wurde zum Teil mit dem Ortskernsanierungsprogramm modernisiert, instand gesetzt oder auch abgerissen.

Gersdorf ist für alle Generationen lebenswert. In der kombinierten Kindertagesstätte „Sonnenkinder“ werden die Steppkes im Alter von 1 Jahr bis zum Ende der Grundschulzeit betreut. Im großen Schulgebäude befindet sich neben der Grundschule seit 2004 die Evangelische Mittelschule. Zur Freizeitgestaltung laden beispielsweise das Sommerbad und die Bibliothek ein.

Ein kulturelles Zentrum wurde in der „Hessenmühle“, einem sehr schön sanierten ehemaligen Vierseitenhof im Ortszentrum, geschaffen. Dort befinden sich neben dem „Tetzner-Museum“ die Domizile von Vereinen: dem Modellbahnclub, dem Schnitzverein und dem Kunst- und Kulturverein „Die Mühle“. Das „Tetzner-Museum“ ist eine Dauerausstellung des in Gersdorf geborenen und lange Zeit dort lebenden Malers und Grafikers Heinz Tetzner ( geb. 8. März 1920 / gest. 20. August 2007). Heinz Tetzner war Ehrenbürger von Gersdorf und Träger des Bundesverdienstkreuzes 1. Klasse.


Ein Wahrzeichen und Baudenkmal ist die 1865 erbaute Marienkirche. Wegen schwerwiegender Baumängel wurde der Kirchturm von 1997 bis 2001 umfangreich saniert. Bis 2020 wurden auch sämtliche Modernisierungs- und Sanierungsarbeiten am Kirchenschiff sowie der Orgel abgeschlossen sein.

Im Jahr 2000 wurde mit der Revitalisierung der Industriebrache „Zwirnerei“ begonnen.
Es entstanden attraktive Bauplätze für Einfamilienhäuser. Der denkmalgeschützte Altbau wurde zu einem Altenpflegeheim ausgebaut.

2019 feierte Gersdorf seine 850-jährige Geschichte mit einer Festwoche und einem historischen Umzug zum Ausklang der Feierlichkeiten. 

Zu diesem Anlass konnte auch eine große Delegation aus der Partnergemeinde Altlußheim in Gersorf begrüßt werden.